Nach der Niederlage von Bayer Leverkusen im DFB-Pokalviertefinale gegen den FC Bayern München rastete Leverkusens Emir Spahic aus und prügelte auf einen Ordner ein . Dieser verlor vier Zähne, nach dem Video-Beweis des Vorfalls Spahic seine Anstellung beim Werksclub .
In seiner Heimat Bosnien-Herzegowina indes wird der 34-jährige Spahic, der nicht wie jüngst nur außerhalb des Platzes, sondern auch auf ihm austeilt (zwei Mal Gelb-Rot in dieser Spielzeit) verehrt, sein mitunter überhartes Spiel nicht als unsportlich, sondern als nachahmenswerte Leidenschaft für den Sport gewertet.
Sein Nationalmannschaftskollege Sead Kolasinac, bei der WM 2014 gemeinsam mit Spahic für die bosnische Nationalmannschaft am Ball, hat sich in der Nacht auf Montag im sozialen Netzwerk Facebook zur Causa Spahic geäußert. Die Botschaft an seine Landsleute: Unterstützt Emir, er sei auch nur ein Mensch, habe lediglich zugeschlagen, um die Ehre seines Bruders (den Spahic nach eigener Aussage schützen wollte) zu wahren.
Übersetzt liest sich das wie folgt: „Wir können nicht ändern, was passiert ist. Aber wir können uns auf die Seite der Gerechtigkeit und der Wahrheit stellen. Die Familie sollte das Wichtigste sein für jeden normalen Menschen, und erst dann alles andere im Leben. Was unser Emir kürzlich getan hat, hat gezeigt, dass er vor allem ein Mensch ist. Es tut mir leid, für welch Fehler es gehalten wird, sein Blut, seinen Bruder zu verteidigen, er wehrte sich mit der Tat gegen Beleidigungen und mangelnden Respekt gegenüber ihm als Spieler. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um meinem Freund und Bruder und seiner Humanität große Unterstützung zukommen zu lassen, der immer für Bosnien-Herzegowina, Freunde und Familie da war und für sie 'zugrundegehen' würde. Vor allem ist er ein Mann, der uns unzählige Male geholfen hat und andere unterstützt. Jetzt ist es an uns: Lasst uns unseren Spahic unterstützen!“
Die Resonanz war enorm: Über 16.000 Menschen zeigten bei Facebook ein virtuelles "Daumen hoch", über 500 Mal wurde Kolasinacs Beitrag (Stand 13. April, 18 Uhr) kommentiert - überwiegend positiv und auf serbokroatisch, der Landessprache Bosniens.